Forschungsprojekt InterPyro stellt Konzept für den Landkreis Börde vor.

25 Experten und Expertinnen sowie die interessierte Fachöffentlichkeit trafen sich am 06. April 2022 zum 2. Reallabor im Schloss Altenhausen und online zu der Fragestellung, ob sich durch Nutzbarmachung einer neuen Technologie zur Herstellung von Pflanzenkohle aus regional verfügbaren Biomassereststoffen eine nachhaltige, zukunftsweisende Kreislaufwirtschaft entwickeln lässt. Vor dem Hintergrund veränderter energie- und klimapolitischer Rahmenbedingungen stellte der Forschungsverbund InterPyro den aktuellen Projektstand und ein erstes Konzept zur öffentlichen Evaluierung und zur Gewinnung von interessierten Investoren vor.

Nach kurzer Vorstellung der Technologie des Thermokatalytischen Reforming (TCR®) und Erläuterung der bodenverbessernden und feuchtigkeitsspeichernden Eigenschaften der TCR®-Pflanzenkohle wurde über den Forschungsstand zur Verfügbarkeit nicht genutzter biogener Reststoffe im Landkreis Börde berichtet. Die Teilnehmenden zeigten sich sehr interessiert an dem neuen Rechtsrahmen, der sich durch die Einführung der EU-Düngeproduktverordnung am 16.07.2022 ergeben wird und den Weg für den Einsatz von im Pyrolyseverfahren hergestellter Pflanzenkohle in Deutschland als Bodenhilfsstoff ebnet. Zur Absicherung der weiteren relevanten Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Form der klimaschützenden Kreislaufwirtschaft wurde über den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich der laufenden Feldversuche, der Akzeptanzabfrage und der Nachhaltigkeitsanalyse informiert.

Um zu einer beschleunigten Umsetzung beizutragen, beschäftigt sich das vorgelegte Rohkonzept aber auch bereits mit Fragestellungen hinsichtlich stationärer und semi-mobiler Fertigungskonzepte und mögliche standortbezogene Synergien für potenzielle Akteure aus der Landwirtschaft, Biogasanlagenbetreiber, der Abfall- und Recyclingwirtschaft oder der Energiewirtschaft. Darüber hinaus wurden als Nebenprodukte Bio-Öl (z.B. für Fernwärme) und wasserstoffreiches Bio-Gas identifiziert, die im Rahmen von Kaskadennutzungen und Koppelproduktion durch das Adressieren unterschiedlicher Branchen unternehmerische Risiken reduzieren. Die Teilnehmenden bereicherten die zur Diskussion gestellten Aspekte mit Wissen und Erfahrungen aus den verschiedenen Tätigkeitsfeldern und sind aufgerufen, an der weiteren Konkretisierung des Konzepts mitzuwirken. Das nächste Reallabor ist für September 2022 geplant. Interessenten hierfür oder an dem Konzept InterPyro können sich bereits jetzt gerne bei der Projektkoordination melden. Weitere Informationen zu unserem Forschungsprojekt finden Sie auf der Projekt-Webseite.

InterPyro ist eines von 7 Modellprojekten, die zur Förderung über das wettbewerbliche Förderprogramm „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt wurden.

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