Ausgangssituation
Am 22. November 2016 ist das in Sachsen-Anhalt erste Energieeffizienznetzwerk, das „Kommunale Energieeffizienz – Netzwerk Mittelland“, nach fast einjähriger Vorbereitungsphase gestartet. Wachsende Energieausgaben und Defizite in der Energieeffizienz v.a. durch fehlende finanzielle Möglichkeiten vieler Kommunen initiierten einen Zusammenschluss von 6 Gemeinden des nördlichen Sachsen-Anhalts.
Die Liquidität der Netzwerkpartner soll durch die Senkung der Gesamtenergiekosten um 10 % gesteigert und der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß um bis zu zehn Prozent gesenkt werden.
Ziel
Langfristig Energie sparen!
Ziel dieses Netzwerkes war die Aufnahme vorhandener Potenziale im Bereich Energieeffizienz, der Austausch der Kommunen untereinander und damit eine Multiplikation der positiven Erfahrungen. Nachhaltig durch Energieeinsparungen zu agieren und gleichzeitig Kosten zu senken war dabei eines der Hauptziele des Netzwerkes.
Vorgehen
Kommunen wurden umfassend beleuchtet – Beleuchtung ist auch das Stichwort zur Ermittlung der Energieverbräuche der Kommunen. Hierzu sind Vor-Ort-Analysen und Bestandsaufnahmen der Energieverbräuche durchgeführt worden, deren Schwerpunkte insbesondere in der Erstellung von Straßenbeleuchtungskatastern, Energieausweisen für öffentliche Gebäude und in Weiterbildungen für kommunale Energiebeauftragte sowie der Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln für Vorhaben in der Energieeffizienz lagen. Die wissenschaftliche Begleitung und Unterstützung des Netzwerks übernahm das RKW Sachsen-Anhalt, welches seit vielen Jahren den Drahtseilakt zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik meistert. Die Kernkompetenz des RKW Sachsen-Anhalt liegt hierbei im Wissenstransfer und der Vermittlung von ausgewiesenen Fachexpertisen an ihre Kunden.
Projektlaufzeit
Für das Projekt des Kommunalen Energieeffizienznetzwerks Mittelland war eine Laufzeit von drei Jahren vorgesehen.
Finanziert wurde das Energieeffizienznetzwerk zum einen durch das BMWi, Projektträger Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, über die Richtlinie zur Förderung von Energieeffizienz-Netzwerken von Kommunen vom 16.12.2015 sowie durch Eigenmittel der Kommunen.
Projektende
Im November 2019 endete die geförderte Phase des Netzwerks. Es konnten im interkommunalen Durchschnitt über 11% Energie und über 10 % CO2-Emissionen eingespart werden.
Folgeprojekt
Nach Ende der Projektlaufzeit haben sich drei der ursprünglich sechs teilnehmenden Kommunen zur Weiterführung des Netzwerks als „Interkommunales Energiemanagement“ ohne Förderung entschlossen. Die Netzwerkarbeit und auch die inhaltliche Beratung übernimmt derzeit das RKW Sachsen-Anhalt.
Aus dem Netzwerk ist auch das Forschungsprojekt InterPyro entstanden, ein vom BMBF gefördertes Modellprojekt zur interkommunalen Anwendung der Pyrolysetechnologie: „Interkommunale Anwendung der Pyrolysetechnologie mit Biomasseabfällen als Ausgangsstoff zur CO2-negativen Energiegewinnung und Bodenverbesserung im ländlichen Raum“
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