Vom Fließband bis zur Digitalisierung – gegründet am 10.06.1921, fördert das RKW nunmehr seit einem Jahrhundert Produktivität und Wirtschaftlichkeit vor allem kleiner und mittlerer Unternehmen.

"Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit in Industrie und Handwerk": So lautete der vollständige Name der neuen Stelle. Initiatoren waren der VDI, die Vereinigung technisch-wissenschaftlicher Vereine und das Reichswirtschaftsministerium. Den Vorsitz übernahm Carl-Friedrich von Siemens.

Ziel des RKW war die „Steigerung des Volkswohlstands durch Verbilligung, Vermehrung und Verbesserung der Güter“. Das RKW warb für moderne Produktionsmethoden wie das Fließband. Aber die Wirkung blieb bescheiden: Fließarbeit führten nur wenige Unternehmen ein, es fehlten die Voraussetzungen für Massenproduktion.

1934 wurde das RKW nach dem Führerprinzip organisiert und eng in die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik eingebunden.

1950 entstand das RKW neu als Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft e.V. Gegenüber dem Vorkriegs-RKW gab es zwei wesentliche Unterschiede:

  • Die Gewerkschaften wurden neben Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Träger des RKW.
  • Es entstanden regionale Gliederungen, zuerst in München, dann in allen Bundesländern, die Erfahrungsaustausch, Weiterbildung und Beratung anboten.

Als Produktivitätszentrale in Westdeutschland verbreitete das RKW in den 1950er Jahren amerikanische Methoden moderner Produktion und Betriebsführung. In den 1960er Jahre rückten Fragen der Automatisierung der Produktion in den Fokus, die eine genauere Planung erforderten. Aber auch mit den Folgen des technologischen Wandels und der zunehmenden Globalisierung befassten sich die Projekte.

1990 entstanden neue Landesgruppen in den ostdeutschen Bundesländern, die wie die westdeutschen um das Jahr 2000 rechtlich und wirtschaftlich selbständig wurden.

Mit seiner sozialpartnerschaftlich ausgerichteten Netzwerkstruktur ist das RKW einzigartig in Deutschland. Heute sind Digitalisierung, Innovation, Nachhaltigkeit, Fachkräftesicherung und Nachfolge die zentralen Themen des RKW-Netzwerks.

Zum runden Jubiläum gratulierte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, ebenso wie die Spitzen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden. Das RKW sammelt über das gesamte Jubiläumsjahr weitere Stimmen und Sichtweisen auf der Seite www.100-jahre-rkw.de – auch Ihre Stimme.

Veranstaltungshinweis: Mitgliederversammlung des RKW Sachsen-Anhalt e.V.

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